Zusammenfassung
Die geburtshilfliche Dopplersonographie ist im Begriffe sich in der fetalen Zustandsdiagnostik
zu etablieren. Für die klinische Praxis wäre nun eine möglichst gute Korrelation von
Dopplerbefund und biochemischen Daten wie Astrup und Laktat als metabolischem Parameter
wünschenswert. Um diese Frage zu klären müssen diese Ergebnisse gegenübergestellt
werden. Durch präpartale Doppleruntersuchungen, die mit den postpartalen Blutgasanalysen
aus den Nabelschnurgefäßen korreliert werden, kann dies nicht befriedigend durchgeführt
werden, da die Wehentätigkeit die Parameter entscheidend verändert. Daher ist man
auf Ergebnisse von Nabelschnurpunktionen am wehenfreien Uterus angewiesen. Unsere
fünf dargestellten Fälle sollen dazu einen Beitrag leisten.
Zusammenfassend kann nun gesagt werden, daß bei hochpathologischem Nabelarterien-Flow
mit einer intrauterinen Dystrophie zu rechnen ist. Ob nun eine Azidose im fetalen
Organismus vorliegt, ist durch den Carotis-Dopplerbefund abzuschätzen. Damit sei auch
unser Beitrag zur ständig diskutierten Frage der Sektioindikation bei diastolischem
Nullfluß dargestellt: Diastolischer Nullfluß in Nabelarterie und Aorta allein bei
fehlendem Hinweis auf Zentralisation durch die Perfusionssteigerung in der fetalen
Carotis stellt unserer Meinung nach keine Indikation zur Sektio dar. Uns erscheint
derzeit noch der Weg der Sicherung der fetalen Azidose durch Nabelschnurpunktion aus
dem Dopplerbefund heraus eine sinnvolle Ergänzung im geburtshilflichen Management
von Risikoschwangerschaften. Die weitere Entscheidung über konservatives Vorgehen
oder Beendigung der Schwangerschaft kann auf Grund „harter“ biochemischer Daten leichter
getroffen werden, besonders in Situationen, in denen herkömmliche Untersuchungen,
das fetale Monitoring betreffend, die Situation nicht ausreichend klären können.
Abstract
Doppler ultrasound in obstetrics is being increasingly accepted in foetal surveillance.
For clinical practice, a good correlation between Doppler findings and biochemical
data such as blood gas analysis and lactate as a metabolical parameter, would be desirable.
To clarify this question, these results have to be compared. Prepartal Doppler results
which are correlated with postpartal blood gas analyses of umbilical vessels cannot
be a satisfactory criterion due to the influence of labour on these parameters. Therefore,
we depend on result from foetal blood sampling procedure. The five cases presented
here should be a contribution to this discussion.
In summary it can be concluded, that in cases of a highly pathological Doppler analysis
in the umbilical artery, intrauterine growth retardation must be expected. If there
is an acidosis in the foetal organism, it can be assessed via the foetal carotid findings.
This, therefore is our contribution to the discussion on the indication for Caesarean
section in cases of absent diastolic flow: Absence of diastolic flow in the umbilical
artery and foetal aorta only without centralisation by increased perfusion in the
foetal carotid, is, in our opinion, not an indication for Caesarean section. We believe,
that foetal acidosis confirmed by foetal blood gas analysis indicated by the Doppler
result, is an efficient completion of obstetrical management in risk pregnancies.
Any further decision on conservative management or termination of pregnancy can be
taken more easily on the basis of biochemical data, especially in situations, where
conventional methods of foetal surveillance cannot clarify the perinatal risk sufficiently.